Dr. Robert Zollitsch - Erzbischof und Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz
Dr. Robert Zollitsch, Erzbischof von Freiburg im Breisgau, wurde am 12. Februar 2008 von den Bischöfen Deutschlands zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt. Wir wünschen ihm Kraft, Klugheit und viel Segen und Beistand Gottes für seine überaus verantwortungsvolle und nicht leichte Aufgabe.
Die Wahl zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gilt jeweils für die nächsten sechs Jahre. Da ist dann unser Landsmann Dr. Zollitsch 75 Jahre alt und muss nach geltendem Kirchenrecht um Enthebung von seinem Amt als Diözesanbischof in Rom einkommen. Unsere besten Glück- und Gesundheitswünsche als seine Filipowaer Landsleute gelten daher vor allem für die nächsten sechs Jahre, in denen er maßgebend die Geschicke der katholischen Kirche in Deutschland mitgestalten muss.
Dr. Zollitsch ist in Filipowa geboren und hat als Kind das Todeslager Gakowa überstanden. Sein älterer Bruder wurde ein Opfer der „Blutnacht“ des 25. November 1944 auf der „Heuwiese“. Er hat sich in der Öffentlichkeit stets zu seiner donauschwäbischen Herkunft bekannt und empfindet sich – was uns besonders freut – als Filipowaer. Wir haben seine Offenheit, sein gewinnendes Wesen und seine gelöste Leutseligkeit besonders bei unseren Großtreffen in Chieming kennen und schätzen gelernt.
Prälat Dr. Anton Lepold (1880-1971), der Entdecker der in Esztergom/Gran befindlichen Königsburg des ungarischen Königsgeschlechts der Arpaden, hätte die Chance gehabt, Erzbischof von Esztergom und damit Primas von Ungarn zu werden, wenn er bereit gewesen wäre, seinen Namen magyarisieren zu lassen, was er jedoch strikt ablehnte. Fast hätten wir also schon in den 1930er Jahren einen Erzbischof aus der Schar der Filipowaer Geistlichen gehabt. Es ist eine historische Gerechtigkeit, die unsere an geistlichen Berufungen so reiche Filipowaer Gemeinschaft gerade erfährt, dass Dr. Zollitsch eines der anspruchsvollsten – und in diesem Sinne höchst ehrenvollen Ämter - erhalten hat, die einem katholischen Geistlichen, global gesehen, zufallen können. Es ist unserer ohne Zweifel allmählich endenden Ortsgeschichte ein Licht aufgesetzt worden.
Möge es ein Glanzlicht sein!