RENATA HÖNISCH - DIE ERFOLGREICHSTE BEHINDERTE SCHILANGLÄUFERIN ÖSTERREICHS DER LETZTEN 25 JAHRE

Die erfolgreichste behinderte Schilangläuferin Österreichs ist Renata Hönisch (*23.12. 1958 in Traun/St. Martin, OÖ). Sie ist die Tochter unseres Landsmannes und Mitglied unserer Landsmannschaft, Martin Hönisch, der mit unserem Vorstandsmitglied Dr. Wildmann in Filipowa in dieselbe Schulklasse gegangen ist.

Frau Renata Hönisch ist ein Musterbeispiel dafür, dass man in keiner Phase des Lebens resignieren darf, weil man mit einem unbändigen Willen sozusagen auch Berge versetzt kann. Trotz einer zweiprozentigen Sehleistung von Geburt an entdeckte die Traunerin den Ausdauersport für sich: Der Schilanglauf wurde zu ihrer Paradedisziplin, es kam dann auch die Leichtathletik hinzu. 1984 bei den Paralympics gewann sie die erste Goldene. Laufen muss sie immer mit einem Begleiter, der mitläuft, ihr hilft, auf der Loipe zu bleiben und sie auf Spur hält und auf Geländeschwierigkeiten in Loipe hinweist. Nach vielen Medaillen bei Staatsmeisterschaften und internationalen Rennen erkrankte sie im Jahr 2000 an Leukämie. Anstelle von Olympia musste sie den Weg ins Krankenhaus antreten. Eine Knochenmarksspende ihres Bruders rettete ihr das Leben.

Sie ist aber offenbar eine Kämpfernatur und blieb beim Spitzensport. Die Winter-Weltspiele der Transplantierten in Bormio (Italien) von 18. bis 25. Jänner 2002 waren für Höhnisch ein Erfolg auf ganzer Linie, sie holte sich trotz allem zwei Goldmedaillen. Das alles nach 20 Monaten nach dem chirurgischen Eingriff.

Für Renata Hönisch war es Goldmedaille Nr. 14 bei internationalen Wettkämpfen wie Paralympics, Welt- oder Europameisterschaften.

Im August 2010 trat sie bei den 6. Europäischen Spiele der Transplantierten und Dialysepatienten in Dublin in den leichtathletischen Disziplinen an.

 Mit 13 Medaillen im Gepäck trat Österreichs Team von Dublin die Heimreise an. 400 Teilnehmer aus 24 Nationen waren in Irland am Start und haben in 12 Sportarten die Titelträger ermittelt. Herausragende Sportlerin aus österreichischer Sicht war einmal mehr Renata Hönisch. Sie holte sich über 1.500m und 3km Gehen jeweils Gold. Über 800m belegte sie Platz 2. und im Kugelstoßen Platz 5. Ihr Bruder, dessen Knochenmarkspende ihr acht Jahre vorher das Leben gerettet hatte, fungierte als ihr „Guide“.

Die 52jährige Traunerin, die für den ASK Nettingsdorf startet, konnte mit den 4 Medaillen von Dublin ihre Edelmetallsammlung auf 57 Medaillen (18x Gold, 20x Silber, 19x Bronze) erhöhen.

Am 5. September 2010 wurde Renata Hönisch „Oberösterreicherin des Tages" in den Oberösterreichischen Nachrichten.

 

Ehrungen:

  • Sportehrenzeichen der Stadt Linz
  • Sportehrenzeichen des Österr. Schiverbandes (Gold und Silber)
  • Landessportehrenzeichen/Oberösterreich (Gold, Silber und Bronze)
  • Silbernes Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik

 

Österreich (29. Mai 1998):  Renata Hönisch und ihr Bruder Thomas holen 4 Medaillen.

Am 12. Dezember 2010 erhielt Renata Hönisch, eine der erfolgreichsten Behindertensportlerinnen des Landes, einen besonderen Pokal. In Innsbruck wurde sie mit dem „Life-Award“ ausgezeichnet. Diese Trophäe wird an Menschen mit Handicap, die besondere Leistungen vollbringen, vergeben.

Nächstes Jahr will Renata Hönisch bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften teilnehmen.