12.11.2010 - Konzert anlässlich „45 Jahre Chorgemeinschaft Liederkranz Braunau“

 

Die Vorgeschichte:

15. 10. 2010, ein abwechslungsreicher Freitag für die Chormitglieder: Nach einem – vom Rotary Club Braunau organisierten – Nachmittagskonzert im Altenheim Maria Rast - Maria Schmolln nahmen Liederkranz-Sänger die Gelegenheit wahr, sich auf ihr nächstes Konzert am 12. 11. 2010 im Veranstaltungszentrum Braunau einzustimmen.

Da einige fast vergessene donauschwäbische Volkslieder (in Oberösterreich wahrscheinlich zum ersten Mal) vorgestellt werden, wurde auf der Suche nach Hintergrundinformationen das Braunauer „Heimathaus“ besucht. Eva & Josef Frach – die Schöpfer einer kompakten, aber einzigartig umfassenden Darstellung donauschwäbischer Historie – bereicherten alle Wissbegierigen mit Erzählungen über die leider sehr wenig bekannte, Österreich-Ungarische Geschichte.

 „... vor Jahrhunderten zogen die Vorfahren der Donau- und Banater Schwaben, der Siebenbürger Sachsen, der Batschka-, Bessarabien-, Dobrudscha-, Wolga-, Gottschee- und Karpaten-Deutschen als friedliche Siedler aus dem Mutterland in die Ferne, legten Sümpfe trocken, rodeten Wälder, bauten Städte und Dörfer und entwickelten in ständiger Wechselwirkung  mit dem Ursprungsland, als auch den mitbewohnenden Völkern ein reiches Kulturleben.“

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Freitag, 12. November 2010  -  Liederkranzvolles Konzert mit Premiere

Ein voller Saal und viel Applaus waren der Dank dafür dass sich die Chorgemeinschaft Liederkranz Braunau für ihr 45-Jahr-Jubiläum zur Freude der Donauschwaben als Oberösterreichpremiere einige donauschwäbische Lieder in der Bearbeitung von Konrad Scheierling vortrug..

Der Chorleiter hatte sich die Lieder nach dem2.Weltkrieg von Heimatvertriebenen vorsingen lassen und niedergeschrieben. Die Sammlung von Gesängen aus deutschen Sprachinseln zwischen Wien und Wolga wurde sein Lebenswerk. Unter der Leitung von Albert Plasser rundete der Chor, ihr Konzertprogramm mit „Ohrwürmern“ wie dem Doris-Day-Song „Que sera“ und „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens.

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Epilog:

von Eva Frach

Bei der Veranstaltung „45 Jahre Chorgemeinschaft Liederkranz Braunau“

ereignete sich auch für uns Donauschwaben etwas Wunderbares. In einem Querschnitt durch verschiedene  musikalische Höhen wurden vom Chor unter anderem auch „Donauschwäbische Lieder“ gesungen. Unser jüngstes Mitglied bei den O.Ö. Donauschwaben, Chorsänger Hans Krumpholz, machte es möglich, durch seine unermüdlichen Nachforschungen über den donauschwäbischen Lehrer, Chorleiter und Liederforscher Konrad Scheierling, längst vergessene Lieder wieder zum Klingen zu bringen.

 Zum Erfolg dieses Abends trugen auch junge Talente mit Klavier, Querflöten und zwei Zithern bei. Im abwechslungsreichen Konzert sang der Chor unter Klavierbegleitung auch das von Franz Koringer – auch ein Komponist unter den Donauschwaben –  bearbeitete Chanson „Madeleine“.

Gute Vorankündigungen durch die Presse in Oberösterreich und dem benachbarten Bayern trugen dazu bei, dass das Publikum  so zahlreich herbeigeströmt war.

Anmerkung: 

Konrad Scheierling (*28.4.1924 Kolut -  âEUR  3.1.1992 Crailsheim)

Lehrer und Chorleiter Konrad Scheierling hat in jahrzehntelanger mühseliger Sammlertätigkeit Gewährsleute, Handschriftenbücher, alte Orgelbücher ausfindig gemacht um nach dem letzten Kriege verklingende deutsche Weisen und Texte aus Ost- u. Südosteuropa für das lebendige Singen zu retten.

Siehe: http://kolut.wordpress.com/2010/10/18/wahrscheinlich-eine-premiere/

oder:  www.kolut.de

Prof. Franz Koringer

  •  1921 - Geboren am 19. Juni in Towarischewo/Jugoslawien, Kompositionsstudium am Konservatorium Steiermark und an der Grazer Musikhochschule.
  • 1951-55 - Musikschullehrer in der Steiermark
  • 1955-81 - Direktor der Musikschule der Stadt Leibnitz
  • 1962 - Teilnahme an den Darmstädter Ferienkursen
  • 1965-76 - Lehrtätigkeit am Konservatorium des Landes Steiermark (Satzlehre)
  • 1975-91 - Professur für Tonsatz an der Musikhochschule Graz
  • 2000 - Gestorben am 19. Dezember

 

Das künstlerische Credo des vielfach ausgezeichneten, in der Batschka geborenen Komponisten, der in der Steiermark eine neue Heimat gefunden hat und besonders mit Chorwerken hervorgetreten ist:

"Ich bin bestrebt, eine ehrliche und ausdrucksstarke Musik zu schreiben, die für ein Publikum bestimmt ist und nicht im leeren Raum steht."