Die GESCHEITERTE EVAKUIERUNG der WESTBANATER SCHWABEN

Ein Teilaspekt der Tragödie der Donauschwaben

von Dr. Georg Wildmann – Pasching, Langholzfeld, 29. November 2003

Es wurde an mich der Wunsch herangetragen, etwas Aufklärendes zu sagen zur Frage, warum die Evakuierung der Schwaben des jugoslawischen Banates im Großen und Ganzen gescheitert ist, damals im Herbst 1944. Die Jugoslawisch-Banater Schwaben haben dadurch die höchste Verlustquote aller Donauschwaben zu verzeichnen.

  • BILANZ
  • SCHULDFRAGE UND DIE UNTERSCHIEDLICHEN ANTWORTEN
  • ZWEI WAHRSCHEINLICHE LÖSUNGEN DER SCHULDFRAGE
  • WÍE HÄTTE DAS SCHEITERN DER EVAKUIERUNG VERMIEDEN WERDEN KÖNNEN

 

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Bilanz

Der Bevölkerungsstand der Jugoslawisch Banater betrugt im Oktober 1944 abzüglich der noch lebenden Soldaten aufgerundet 102 000 Personen. Von diesen flüchteten 10.600, also ziemlich genau 10 Prozent. Rund 90.000 wurden dem Tito-Regime ausgeliefert.

Im Vergleich dazu: Von den, abzüglich der im Felde stehenden Soldaten, 151.000 Batschka-Schwaben flüchteten 70.500, das sind fast 46,5 Prozent, also nahezu die Hälfte. Rund 79.000 wurden dem Tito-Regime ausgeliefert.

Die Banater Schwaben verzeichneten fast 27.000 Ziviltote, die Batschkaer Schwaben 24.000.

Die Banater verloren von ihren 102 000 im Herbst 1944 lebenden Zivilpersonen 26,5 Prozent, die Batschkaer von ihren 151.000 Zivilpersonen „nur“ 16 Prozent.

Eine zentrale Rolle in der Frage um die Evakuierung und das Evakuierungsverbot spielt der Höhere SS- und Polizeiführer Hermann Behrends.

Behrends residierte während der Besatzungszeit 1943 und 1944 in Belgrad. Er war den Schwaben des jugoslawischen Banates nicht besonders gewogen, er hatte aber im Banat als oberster Polizeiführer die größte Macht. Seit August 1944 war er auch Bevollmächtigter des Militärbefehlshabers Südost für das Banat. Als nun der Krieg infolge des Rückzugs der deutschen Truppen auf Rumänien übergriff, schloss Rumänien am 23. August 1944, für die deutsche Führung völlig überraschend, mit der Sowjetunion einen Waffenstillstand. Die Bedingung war, dass Rumänien auf der Seite der Sowjetunion gegen seinen vormaligen Verbündeten Deutschland den Krieg fortsetzt. Die deutsche Front brach nach dieser Wendung der Rumänen zusammen und die Sowjetarmeen standen Anfang September im rumänischen Banat. Auch die rumänische Besatzung von Temeswar ging Anfang September auf die sowjetische Seite über.

Gegen den Widerstand im Stabe des deutschen Befehlshabers Südost setzte es Behrends durch, in das rumänische Banat einzudringen, um die Lage zu klären. Er hatte den ehrgeizigen Plan, als Rückeroberer von Temeswar in die Geschichte einzugehen.

Er startete das sog. „Unternehmen Behrends“, das vom 11. bis 30. September 1944 dauerte. Er hatte eine schwach ausgerüstete SS-Polizei-Panzergrenadier-Division zur Verfügung, die er von Werschetz aus auf Temeswar vorrücken ließ mit dem Auftrag, aufzuklären, wieweit das rumänische Banat von den Sowjets besetzt sei. Dann bildete er eine „Kampfgruppe Behrends“ hauptsächlich aus Banater Schwaben, nämlich aus Waffen-SS-Urlaubern und Männer der Banater Verfügungstruppe aus der Deutschen Mannschaft – gegen den heftigen Protest des Volksgruppenführers im jugoslawischen Banat, Dr. Sepp Janko. Diese Verfügungstruppe Michel Reiser bestand aus 10 Kompanien zu je 120 – 150 Mann aus Teilen der städtischen Deutschen Mannschaft, aus älteren Schülern und dem Arbeitsdienstjahrgang. Janko hatte diese Schutztruppe aufstellen lassen, damit sie hinter der Front die abziehende Bevölkerung vor den Partisanenangriffen schütze. 2

Diese Kampfgruppe startete ihren abenteuerlichen Zug auf Temeswar von Deutsch-Zerne im Nordbanat aus, und zwar am 13. September. Sie gelangte am 20. September bis in die Vorstädte von Temeschburg. Darauf verkündete Behrends an Reichsführer SS Heinrich Himmler, Temeswar sei erobert und bekam daraufhin sofort das Ritterkreuz, die bekannte hohe militärische Auszeichnung.

Die Kampfgruppe wurde aber unter Verlusten von den rumänischen und sowjetischen Truppen aus der Stadt geworfen und zog sich ins jugoslawische Banat zurück.

Die SS-Polizeidivision, die von Werschetz aus vorrückte, stieß etwa 30 – 40 km vor Temesburg auf starken Widerstand und musste sich unter starkem Nachdrängen der überlegenen Rumänen wieder Richtung Werschetz zurückziehen.

Ihr Befehlshaber Jürgens schreibt an Himmler (2.10.1944), die Division habe aus eigenem Entschluss aus sieben deutschen Gemeinden, wie Gertjamosch, Billed, Liebling u.a. rund 12.000 Schwaben evakuiert. Diese hätten sich sehr beklagt, dass sich nach dem Abfall Rumäniens niemand von der Volksgruppenführung um sie gekümmert hätte. Ewald Frauenhoffer, Gebietsführer des rumänischen Banats, erklärte das in einem Bericht damit, dass kurz nach der Kapitulation Rumäniens die Amtswalter der Volkgruppenführung verhaftet worden wären. Frauenhoffer selbst hatte sich versteckt, die neue provisorische Volksgruppenführung in Hatzfeld, die, wie er, versuchte, ihr Bestes zu tun, habe aber nur wenig Erfolg gehabt. 3

Es bewegten sich also Ende September auf den Banater Straßen nur mäßig große Trecks in Richtung Westen.

Behrends untersagte schon vor dem Start seines Unternehmens gegen Temeswar der Volksgruppenführung des jugoslawischen Banats die Einleitung der Evakuierung. Er berief sich dabei auf einen „geheimen Führerbefehl“. Das Schreiben von Behrends an Dr. Sepp Janko ist erhalten und mit 10. September 1944 datiert. Es lautet: „Es ist strikter Führerbefehl, dass die Volkgruppe im Banat bleibt. Sie müssen sofort entsprechend auf Ihre Amtswalter einwirken... Ich erwarte von Ihnen größtmögliche Unterstützung bei der Durchschleusung der Deutschen aus Rumänien. Im übrigen ist die Sache als geheime Reichssache zu behandeln, d.h. insbesondere darf es dem Einzelnen gegenüber nicht in Erscheinung treten, dass es sich um einen Führerbefehl handelt. Heil Hitler, Ihr Behrends“. 4

Im Sinne dieses geheimen Führerbefehls gab Behrends sowohl dem SD im Banat wie auch der Polizei und dem Grenzschutz Befehl, jede Evakuierung und jeden Übergang über die Theiß nach Ungarn zu verhindern. 5

So konnte der Evakuierungsplan, den die Volksgruppenführung für das Banat von Dr. Wilhelm Neuner hatte ausarbeiten lassen, und der mit 2. September 1944 datiert ist, somit also schon 10 Tage nach Umschwenken Rumäniens auf die Seite der Sowjetunion vorlag, nicht umgesetzt werden. Er gibt Weg mit Entfernung und Marschdauer an, wie die 53 Kolonnen an die für sie vorgesehenen Brücken, die über die Theiß führen, gelangen können. Erste Hauptzielorte bilden demnach die Orte Neu-Betsche, Aradatz und Titel, wo die Theiß überschritten werden soll, um in die Batschka zu gelangen. 6

Bei Titel gab es die Eisenbahnbrücke, bei Aradatz hatte Janko eine Pontonbrücke errichten lassen und bei Neu-Betsche gab es eine Fähre. Bei der von Janko gewünschten Evakuierung war nicht an ein endgültiges Verlassen des Landes gedacht, sondern an ein Ausweichen aus dem voraussichtlichen Kampfgebiet, um dann wieder heimzukehren. 7

Es gab nun innerhalb der Westbanater Volksgruppenführung in den ersten Septembertagen in Betschkerek keine Klarheit über die Lage. Es langte die Zusicherung ein, dass eine deutsche Panzerarmee im Anrücken sei und zudem sprachen verunsicherte Ortsabordnungen vor und suchten Rat oder verlangten verbindliche Anweisungen.

Da im Sinne Jankos an kein endgültiges Verlassen des Landes gedacht war, wählte der Mitredakteur des „Banater Beobachters“, Dipl.-Kfm. Georg Peierle, in der Ausgabe vom 3. September einen Artikel mit der verunglückten Überschrift „Wir bleiben hier. Ein offenes Wort zur Lage“ zu veröffentlichen.8

Es steht nicht fest, ob Janko den Artikel vorher zur Durchsicht bekommen hat. 9 Es war jedenfalls keine amtliche Verlautbarung. Dieses „Wir bleiben hier“ war – so nach Janko 10 – gedacht im Sinne von „Unser Weggehen ist nicht für immer. Wir kommen wieder“ und sollte die Abordnungen aus den Ortschaften, die in Betschkerek vorsprachen und Klarheit wollten, zumindest nach den Vorstellungen des Redakteurs Peierle, beruhigen. Die verunglückte Überschrift motivierte aber viele, die im Grunde ihres Herzens ihre Heimat, Haus und Hof nicht verlassen wollten, zum Daheimbleiben. Sie war nicht als eine leichtfertige „Durchhalteparole“ in die Welt gesetzt worden. Doch war sie angesichts der Lage sehr wohl ein journalistischer Missgriff mit tragischem Effekt für viele und dient bis heute in Gemeindeberichten – wohl zu Unrecht – als Anklage gegen die Volksgruppenführung unter Janko. Nach Josef Beer rief Dr. Awender die Bürgermeister und Ortsgruppenleiter zu einer Besprechung des Evakuierungsplanes für den 8. September nach Betschkerek. Die glaubwürdige Begründung lautete: Das Banat drohe zum Kampfgebiet zu werden und wäre daher vorübergehend zu räumen. 11

Hierbei wurde auch der eigentliche Sinn der missglückten Zeitungsüberschrift herausgestellt, doch half das nur teilweise, denn inzwischen kursierten selbst hektographierte Abschriften des Artikels und viele kannten nur die Parole „Wir bleiben hier!“, hatten aber den Artikel selbst nicht gelesen. Jedenfalls kam, wie gesagt, zwei Tage später, am 10. September, das der angebliche Führerbefehl von Behrends, der unter Androhung des Kriegsgerichts jede Form von Evakuierung verbot und nur die Durchschleusung der Banater Schwaben aus Rumänien erlaubte. Das besonders Fatale an diesem Verbot war seine Deklarierung als „Geheime Reichssache“, so dass es als Verbot nicht an die Betroffenen weitergegeben werden durfte. Es wird bei allen Darstellungen zu wenig herausgestellt, dass die Banater Führung unter Janko den Leuten nicht sagen durfte: „Der Führer hat die Evakuierung verboten“, sondern gezwungen war, in ihren Reden und Antworten die Gefahr zu bagatellisieren und die Leute hinzuhalten.

So ging bis zum Scheitern des Unternehmens Behrends um den 20. September die entscheidende Zeit verloren. Behrends hielt sein Evakuierungsverbot bis 1. Oktober um 17.00 Uhr aufrecht, wohl um den Eindruck zu erwecken, sein Unternehmen habe Erfolg gehabt. Noch am 28. September gab er auf Anfrage telefonisch durch: „Jeder, der es wagt, gegen mein ausdrückliches Verbot eine Evakuierung einzuleiten oder zu begünstigen, wird von mir vor das Kriegsgericht gestellt und muss mit der Todesstrafe rechnen.“ 12

Es begannen die mit den zurückgehenden Soldaten des Unternehmens Behrends die Trecks mit den Schwaben aus dem rumänischen Banat aufzutauchen. Nun dachte Janko daran, die eigenen Leute zwischen die Wagen einzuschleusen und mitfahren zu lassen. Doch Behrends bekam davon Wind und setzte ein „Evakuierungskommando Fiedler“ (so genannt nach seinem Brigadeführer) ein, das den strengen Befehl hatte, zu verhindern, dass in die Trecks der Rumänisch-Banater Serbisch-Banater einmischten. 13

Das skurril anmutende Unternehmen von Berendts mit dem Ziel, Temeswar zu erobern, war also, wie es vorauszusehen war, an den viel zu schwachen Truppen gescheitert. Es mobilisierte aber russische Kräfte der 2. Ukrainischen Front, die in Wartestellung gestanden waren. Die „2. und 3. Ukrainische Front“ (unter den Sowjetmarschällen Malinowski und Tolbuchin) gruppierten ihre Truppen gerade um. Provoziert von Behrends brachen die Sowjettruppen schon am 30. September bei Modosch und Stefansfeld in das serbische Banat ein und erreichten schon am 1. Oktober Betschkerek.

An diesem 1. Oktober begannen die 2. und 3. Ukrainische Armee mit ihrem Großangriff auf Belgrad und erst an diesem Tag um 17. Uhr gab Behrends die Zustimmung zur Evakuierung.

Es hätten laut Josef Beer noch in einer Reihe von deutschen Orten die Möglichkeit bestanden, die eine sofortigen Aufbruch zur Flucht zu unternehmen, doch fehlte dazu bereits die nötige Entschlossenheit. 14 

Schon am 2. Oktober fiel die Stadt Betschkerek nach Kämpfen in die Hand der Sowjets. 15 Wer aus der Stadt flüchten wollte, konnte sich aber mit den militärischen Einheiten über die östlich Aradac liegende und verteidigte Theißbrücke in die Batschka absetzen. So auch Janko.

Die regional unterschiedlichen Verteidigungskämpfe auf dem Westbanater Gebiet, die hauptsächlich von der Banater Verfügungstruppe getragen wurden, dauerten noch einige Tage, bis schließlich etwa um den 6. Oktober 1944 das gesamte Banat von den Partisanen und Sowjettruppen besetzt war, ohne dass größere Teile der Banater Deutschen evakuiert worden wären. 16

80.000 wollte Janko ursprünglich über die Theiß in die damals zu Ungarn gehörenden Batschka bringen. So aber waren es nur 10.600, die davonkamen.

 

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DIE SCHULDFRAGE

Die Frage, wer an dem Desaster die Schuld oder die Hauptschuld trägt, ist nach gegenwärtiger Dokumentenlage und den Berichten der damaligen Akteure und Augenzeugen von uns nicht vollständig zu klären. 17 Es kann sich also in den folgenden Überlegungen nur um den Versuch handeln, einiges Licht in die Schuldfrage zu bringen.

Man muss in Anbetracht des geschilderten Ablaufs davon ausgehen, dass die Hauptschuld an dem Scheitern der Flucht der Westbanater das Evakuierungsverbot trägt, das der Höhere SS- und Polizeioffizier Behrends bis zuletzt verbissen aufrecht erhielt. Somit darf man die Hauptschuld demjenigen zuschreiben, der das Evakuierungsverbot erlies. Dieser Frage ist also in den folgenden Ausführungen nachzugehen. Es trafen sich vermutlich zwischen 7. und 9. Oktober 1944 in Sombor, dem Sitz der Batschkaer Gebietsführung des Volksbundes der Deutschen in Ungarn (VDU), der Volksgruppenführer der Ungarndeutschen, Dr. Franz Basch, Dr. Sepp Janko und SS-Obergruppenführer Werner Lorenz, Leiter der Volksdeutschen Mittelstelle (VOMI) im SS-Hauptamt in Berlin. Hier erklärte Lorenz Janko gegenüber, der Höhere SS- und Polizeiführer Hermann Behrends habe den Führerbefehl gefälscht, denn der eigentliche Führerbefehl habe auf Erlaubnis zur Evakuierung des Banates gelautet. 18

Es behauptete also der oberste die Belange der Donauschwaben wahrnehmende SS-Offizier aus Berlin vor den Volksgruppenführern und ihren Gebietsführern, sein Untergebener in Belgrad habe einen „Führerbefehl“ gefälscht und deshalb seien Zehntausende Banater Schwaben in die Gewalt der Sowjetarmee und der Tito-Partisanen geraten. Diese Aussage hat Dr. Janko so aufgebracht, dass er Dr. Basch dringend riet, auf niemanden mehr zu hören, auch auf die anwesenden SS-Offiziere der Volksdeutschen Mittelsstelle (VOMI) nicht, sondern sofort den Auftrag zur Evakuierung bzw. den Aufruf zur Flucht durchzugeben, damit es den Batschkaer Schwaben nicht so ergehe wie den Banatern. Worauf Dr. Basch dem Gebietsführer des Volksbundes der Batschka, Sepp Spreitzer, die Weisung gab, den Aufruf zur Evakuierung an die Ortsgruppenführer hinauszugeben, was nach den Ortsberichten in der Hauptsache am 9. Oktober 1944 telefonisch geschah, mancherorts auch schon früher. 19

Geflüchtet sind bzw. evakuiert wurden rund 70.500 Batschkaer Schwaben, in manchen Orten nur ein, in anderen bis zu neunzig Prozent, als die Rote Armee und die Partisanen um den 4. Oktober 1944 sich anschickten, die Theiß zu überschreiten.

Nun zu den unterschiedlichen Antworten auf die Frage, wer die Hauptschuld dafür trägt, dass die Evakuierung der Westbanater Schwaben nicht rechtzeitig in die Wege geleitet wurde, von

Josef Beer

Dr. Sepp Janko

Johann Wüscht

 

Josef Beer, der Stabschef von Dr. Janko, hat seine Sicht der Dinge im Laufe der 1990er Jahre geändert. Noch im Band I, Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, erschienen 1991, nahm er an, Hitler habe den klaren Aufbruchsbefehl nicht gegeben, weil er für Mitte Oktober 1944 eine entscheidende Wende der strategischen Lage zugunsten der Deutschen erwartet habe 20 und daher die Kampfmoral der verbündeten Truppen nicht durch „vorzeitige“ Evakuierungsmaßnahmen habe erschüttern wollen. 21

Man habe im Führerhauptquartier auch feststellen können, dass die Sowjettruppen in Rumänien die deutsche Bevölkerung nicht besonders verfolgt hätten 22, also habe man gemeint, dies auch für das serbische Banat annehmen zu dürfen.

Dass man es hier jedoch mit den Partisanen Titos zu tun haben würde, hat man offenbar nicht bedacht. Auch habe man die wenigen festen Strassen der Tiefebene für deutsche Truppenbewegungen freihalten wollen, lange Treckkolonnen wären ein großes Hindernis gewesen. 23

Alle diese Gründe hätten aber in den Augen Beers kein Hindernis sein dürfen, im unmittelbar drohenden Ernstfall die Evakuierungserlaubnis zu geben. So folgert also Beer: „Es steht daher für den Verfasser fest, dass die Hauptschuld für das Zurückbleiben der überwiegenden Mehrheit der Deutschen im serbischen Banat Behrends trägt. Bis Kriegsende ließ es sich nicht mehr eindeutig klären, ob Behrends eine ausdrückliche Weisung von Hitler selbst erhalten oder sich nur auf ihn aufgrund erhaltener Vollmachten berufen hat.“ 24

Nach der Interpretation jedoch, die Beer 1995 gegeben hat, 25 trägt Hermann Behrends die Hauptschuld an der Nichtevakuierung der Deutschen des Banates aus einem weiteren, moralisch verwerflicheren Grund: er habe in Wirklichkeit einen echten geheimen Führerbefehl gehabt, der auf Evakuierungserlaubnis lautete, er habe ihn aber auf Evakuierungsverbot umgefälscht!

Dr. Sepp Janko gibt in seinem Buch „Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien“ (erschienen 1982), ebenfalls Behrends die Hauptschuld, bemerkt aber, der von Behrends ins Spiel gebrachte „Führerbefehl“ stamme von Reichsführer SS Heinrich Himmler. Laut Janko habe Hitler die Anweisung gegeben, die Deutschen Siebenbürgens und beider Banate vor der Roten Armee in Sicherheit zu bringen. Der mit der Evakuierung Siebenbürgens beauftragte siebenbürgische SS-General Phleps habe aber mehr Deutsche aus Siebenbürgen evakuiert, als ihm Himmler zugebilligt hatte. Darauf sei Himmler verärgert gewesen und habe am 10. September 1944 für das serbische Banat ein Evakuierungsverbot verfügt. 26

Folgt man der Darstellung Jankos, dass der Führerbefehl mit dem Evakuierungsverbot von Himmler stammte, dann missbrauchte des Reichsführers SS seinen Untergebenen, den Höheren SS- und Polizeiführer Behrends, als Werkzeug seines Zorns. Darauf deutet auch die Tatsache hin, dass die Evakuierungsersuchen, die Janko unter Umgehung Behrends' direkt an Himmler richtete, von diesem abschlägig beantwortet wurden. 27 Damit läge also die Hauptschuld am Scheitern der Evakuierung der Banater Deutschen eigentlich mehr bei Himmler als bei Behrends. 28

Wenn Janko Recht hat und der angebliche Führerbefehl von Himmler stammt, dann ist Behrends zwar nicht der Hauptschuldige an dem Verhängnis, unschuldig ist er aber auch nicht, weil er und seine Mitarbeiter von Belgrad aus ein viel zu optimistisches Bild der Lage nach Berlin durchgegeben haben. Behrends hatte den Ehrgeiz, als Eroberer von Temeswar berühmt zu werden, blieb daher stur bei seiner Weigerung, das Evakuierungsverbot aufzuheben, als es schon sinnlos geworden war, fühlte sich in seiner Haltung durch Himmler gedeckt und schlussendlich liebte er die Banater nicht. Es ist gut bezeugt, dass er in der fraglichen Zeit gesagt hat: Ich bringe den Janko wegen seiner Widerspenstigkeit noch ins KZ. 29

Johann Wüscht, unser Landsmann und bester Kenner der Dokumente, bleibt indes bei seiner Behauptung, dass der „Führerbefehl“, der die Evakuierung verbot, echt war. Er ist fest überzeugt, dass Obergruppenführer Lorenz ein falsches Spiel gespielt hat. Lorenz habe in Sombor vor Janko gegen besseres Wissen Behrends der Fälschung des Führerbefehls bezichtigt. Warum habe er das getan? Er habe das getan, „um den Glauben der Volksdeutschen an den Führer nicht zu erschüttern.“ 30 Janko und die Anwesenden sollten also glauben, dass der Führer Adolf Hitler die Deutschen Jugoslawiens, speziell des Banats, davor bewahren wollte, unter kommunistische Herrschaft zu geraten. – Aber Behrends in seiner verwerflichen Eigenmächtigkeit habe das hintertrieben.

Lorenz wollte also – so Wüscht – Hitler in den Augen der Volksgruppenführer reinwaschen und habe daher die Schuld am Desaster der Banater Schwaben auf Behrends geschoben. Tatsache ist aber, dass Lorenz schon zwei Monate später, in einem erhalten gebliebenen, an Himmler persönlich gerichteten Schreiben vom 11.12.1944 bestätigte, dass Behrends keine Fälschung unternommen und richtig gehandelt habe. 31 Also hat Lorenz vor den Volksgruppenführern in Sombor nicht die Wahrheit gesagt. Wüscht ist also überzeugt, dass Hitler selbst bzw. sein Hauptquartier die Evakuierung verboten hat.

Es bleibt aufgrund dieser widersprüchlichen Aussagen der Quellen, die einem heute zur Verfügung stehen, die Frage: Stammt das Evakuierungsverbot von Hitler, von Himmler oder von Behrends? – Beer sagt: von Behrends, Janko: von Himmler und Wüscht: von Hitler.

 

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Zwei wahrscheinliche Lösungen der Schuldfrage

Folgt man den Schilderungen Sepp Jankos, 32 dann bestand gar kein „Führerbefehl“, den Hitler persönlich gegeben hätte. Es scheint, dass die Oberbefehlshaber der Heeresgruppen und Heinrich Himmler nach ihrem Ermessen handeln konnten und auch handelten. Die deutsche Heeresgruppe Süd unter General von Kleist, – sie war durch die Donau von der Balkanarmee unter General Weichs getrennt – trieb nach Janko auf Grund einer „Besonders eiligen Verfügung“ die Evakuierung beschleunigt voran. Diese Verfügung musste auch Behrends bekannt gewesen sein. 33

Janko beruft sich des weiteren auch auf die Abschrift eines Funkspruchs, den ihm ein Untersturmführer in Budapest etwa Mitte Oktober 1944 im Dienstgebäude des Höheren SS und Polizeiführers überreichte. Darin heißt es: „4. September 1944 ... An den Höheren SS- und Polizeiführer Budapest zu Händen SS- und Untersturmführer Amtswalter Walter May und an Höheren SS- und Polizeiführer Serbien und Montenegro Belgrad. Evakuierungsplan Banat.

I.

Der Russe sucht in das Banat einzudringen. Die Deutsche Wehrmacht hat zu entscheidenden Gegenstößen angesetzt. Das Banat wird Operationsgebiet. Der Führer hat aus diesem Grunde die Evakuierung der gesamten deutschen Bevölkerung befohlen. Kein Deutscher soll in die Hand der Russen fallen.

II.

Gruppenkommando Siebenbürgen Geheim“34 Von Generaloberst Alexander Löhr, für Teile der Heeresgruppe Balkan zuständig, ist bekannt, dass er für die rechtzeitige Evakuierung eintrat. „Wenn man deutsches Blut aus diesem Raume retten will, so beginne man sofort“, äußerte er einige Tage nach der Kapitulation Rumäniens (23. August 1944) zu den Volksgruppenführern in Belgrad. 35

Das deutet darauf hin, dass kein generelles Flucht- bzw. Evakuierungsverbot bestand. Auch die tatsächlich erfolgte systematische Evakuierung der Deutschen aus Syrmien und Slawonien 36, die damals zum Unabhängigen Staat Kroatien gehörten, deutet darauf hin, dass es keinen „Führererlass“ von Hitler persönlich gab, der die Evakuierung generell verboten hätte. Zwar hatten auch hier die deutschen Stellen eine Evakuierung zunächst verboten.

Der deutsche Gesandte in Agram, Siegfried Kasche, vertrat es mit der Begründung, die Kroaten könnten beunruhigt und in der Verteidigungsbereitschaft geschwächt werden. Volksgruppenführer Branimir Altgayer und sein Beauftragter für die Evakuierung, Ferdinand Gasteiger, Hauptamtsleiter in der Volksgruppenführung der Deutschen Kroatiens, unterliefen hierauf jedoch das Evakuierungsverbot, indem Gasteiger sich zu direkten Verhandlungen nach Berlin begab, und zwar nicht zur VOMI (Volksdeutsche Mittelstelle der SS), sondern in das Auswärtige Amt, wo er schon am 14. September 1944 durch einen Untersekretär und am 16. September durch Außenminister von Ribbentrop selbst die deutsche Zustimmung zur Evakuierung erreichte.

Am 3. Oktober 1944 traf die Erlaubnis dazu ein. Somit waren der Volksgruppenführung immerhin drei Wochen Zeit geblieben, die Transportmaßnahmen technisch und planerisch vorzubereiten.

Wenn das im Banat verhindert wurde, dann dürfte die Hauptschuld dafür bei Himmler zu suchen sein, die nicht geringe Mitschuld bei Behrends.

Folgt man indes der Ansicht Johann Wüschts, die besagt, dass der „Führerbefehl“, der die Evakuierung generell verbot, tatsächlich vom Führerhauptquartier – also von Hitler und seiner obersten Generalität – stammte, dann läge bei diesen die Hauptschuld. Im Führerhauptquartier war man sehr zurückhaltend mit Evakuierungserlässen. Die deutsche Führung stand vor einem taktisch-weltanschaulichen Dilemma: Evakuierte man die Donauschwaben, dann war dies das Eingeständnis, dass man große Teile Ungarns und Kroatiens militärisch verloren gab und man riskierte, dass die Ungarn gleich kapitulierten und die Kroaten ihre Kampfmoral verlieren würden.

Evakuierte man die Donauschwaben nicht, dann riskierte man den Verlust „deutschen Blutes“, was wiederum der Weltanschauung des Nationalsozialismus zuwiderlief. Für die Zurückhaltung in Sachen Evakuierungserlässe spricht auch die Tatsache, dass Hitler in dieser kritischen Zeit zunehmend bereit war, „deutsches Blut“ zu opfern, da er gerade im August 1944 seine neue Verteidigungskonzeption entwickelte. „Diese war auf einen Schrecken ohne Ende abgestellt ...: steifen, hinhaltenden Widerstand an allen Fronten und, wo die Armeen weichen mussten, totalen Volkskrieg in allen verlorengehenden Gebieten.“ 37

Entscheidet man sich für die Theorie Jankos, Hitler habe kein Evakuierungsverbot erlassen und die Befehlshaber, ja selbst das Außenamt hätten nach ihrem Ermessen Flucht und Evakuierung anordnen können, dann dürften Himmler und Behrends die Hauptschuldigen am Scheitern der Evakuierung und Flucht der serbischbanater Schwaben sein. Für diese Theorie sprechen nebst einigen Dokumenten vor allem die Begleitumstände, nämlich die Handlungsweisen der Verantwortlichen außerhalb des Banates.

Daher erscheint diese Spur plausibler als jene Wüschts, die Hitler die Hauptschuld gibt.

Janko dürfte meines Erachtens als Hauptschuldiger ausscheiden. Er hatte einen ausgearbeiteten Evakuierungsplan, er kämpfte darum, dass Frauen und Kinder abziehen dürften, er forderte vom SS-Hauptamt in Berlin die Division „Prinz Eugen“ zum Schutz an, die aber von der Heeresgruppe Balkan nicht freigegeben wurde, er war auch gegen das „Unternehmen Behrends“.

Janko schreibt in seinem Erinnerungsbericht: „Meine eigene Schuld besteht m. E. darin, den Evakuierungsbefehl nicht mindestens 8 Tage vor der Katastrophe trotz des Verbotes gegeben zu haben. Obwohl er nicht hätte durchgeführt werden können. ... Aber ich wäre dann vor dem Vorwurf geschützt, die Gefahr nicht rechtzeitig genug erkannt und bei der Durchführung der Evakuierung versagt zu haben.“38 Janko nimmt also eine Teilschuld auf sich, relativiert diese aber im selben Atemzug wieder. Man weiß nach seiner Aussage nicht, ob er schon damals die Undurchführbarkeit erkannt hatte, oder ob er damals die Evakuierung für durchführbar gehalten, sie aber aus Furcht vor Behrends und aus Respekt vor dem „Führerbefehl“39 nicht in die Wege geleitet hat. Im ersteren Fall wäre er frei von Schuld, weil niemand zu Unmöglichem verpflichtet ist, im letzteren läge Schuld vor.

 

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Wie hätte das Scheitern der Evakuierung vermieden werden können?

Es stellt sich zuletzt die Frage, wie das Scheitern hätte vermieden werden können. Zwei Szenarien bieten sich an.

Ein Erstes: Behrends befiehlt im Einvernehmen mit der Volksgruppenführung Anfang September 1944 die Evakuierung: eine stärkere Zwangsmaßnahme, ähnlich wie sie im Unabhängigen Staat Kroatien Anfang Oktober vorgenommen wurde. Denkbar ist, wie oben gezeigt, dass eine Erlaubnis zum Aufbruch seitens des Führerhauptquartiers vorlag.

Ein Zweites: Die Masse der serbisch-banater Schwaben bricht unter Anleitung der Volksgruppenführung unter Missachtung des Verbotes von Behrends um Mitte September geschlossen zur Flucht auf: ein „ziviler Ungehorsam“ der Masse, gegen den mit Androhung der Todesstrafe vorzugehen, illusorisch gewesen wäre. Beer und Janko weisen in ihren Berichten jedoch darauf hin, dass eine solche generelle Entschlossenheit bei den Banatern nicht vorlag. Beer widmet den Gründen für die fehlende Fluchtbereitschaft einen ganzen Abschnitt. 40

Abbschließend betrachtet:

Wenn Krieg herrscht, entsteht ein Verhängnis-Zusammenhang von Ideologie, bösem Willen, falschem Ehrgeiz, irriger Lagebeurteilung und militärischen Sachzwängen. Die Westbanater Schwaben sind in eine solche Mühle des Verhängnisses hineingeraten. Sie hatten im Verhältnis zu ihrer Zahl die größten Menschenverluste aller Donauschwaben zu erleiden.

 

Flucht und/oder Evakuierung der Donauschwaben im Herbst 1944 in Zahlen:

 

Serbisches Banat:                                               10.600

Batschka:                                                             70.500

Syrmien, Slawonien und Kroatien:            110 - 120.000

 

Von den 510.000 Donauschwaben des vormaligen Jugoslawien sind demnach rund  200.000 geflüchtet bzw. wurden evakuiert.

In Betracht ziehen sollte man, dass von den 510.000 Donauschwaben im Herbst 1944 sich mehrere Tausend als Arbeiter in Reichsgebiet aufhielten und rund 90.000 Männer im Kriegseinsatz standen. Flucht und/oder Evakuierung kamen demnach für rund 400.000 Donauschwaben in Frage. Etwa die Hälfte nahm diese auch wahr.

 

Quellen:

1 Die wohl beste kritische und detailreiche, durch Einzelaussagen gestützte Darstellung der Evakuierungsfrage des Banates gibt Johann Wüscht, Beitrag zur Geschichte der Deutschen in Jugoslawien, 1934–1944. Aktenmäßige Darstellung, Eigenverlag, Kehl am Rhein 1966, 126–140. Sie wurde hier als Hauptquelle verwendet. Wüscht verwendet dabei auch den Bericht, der ehemaligen Volksgruppenführer Dr. Sepp Janko über die Ereignisse und sein eigenes Wirken geliefert hat. Der Bericht findet sich im deutschen Bundesarchiv, Ost-Dok 16. Als weitere wesentliche Quelle der vorliegenden Darstellung dient das Buch Dr. Sepp Janko, Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien, Stocker-Verlag, Graz-Stuttgart 1982, mit seinen Kapiteln „Unser Evakuierungsplan und die verbotene Flucht“(S. 238–262) und „Kampfgebiet Banat“ (263–293).

2 Janko, Weg und Ende, S. 260ff. Janko bezeichnet sie gelegentlich auch als „Standarte Michael Reiser“.

3 Wüscht, Beitrag, S. 132

4 Janko, Weg und Ende, S. 254

5 Wüscht, Beitrag, S. 128

6 Vgl. beglaubigte Abschrift des Originals aus dem Militärhistorischen Institut in Belgrad, Reg. Nr. 6/2 K.27-A, die dem Verfasser dieses Beitrags vorliegt.

7 Vgl. Wüscht, Beitrag, S. 136; Janko, Weg und Ende, S. 247

8 Hier unterscheiden sich der im Bundesarchiv Ost-Dok. 16 vorliegende und von Johann Wüscht verwendete Bericht von Dr. Sepp Janko „Die Evakuierung des jugoslawischen Banates und des Kreises Belgrad 1944–1945“ und die Darstellung Jankos in „Weg und Ende“bezüglich des Datums der Zeitung. Nach „Weg und Ende“ erschien der Artikel schon am 4. September 1944, nach dem von Wüscht verwendeten Bericht aus dem Bundesarchiv erschien der Artikel am 18. September (!), während Josef Beer ihn auf den 3. September datiert. Josef Beer hat dem fatalen Artikel eine eigene Auseinandersetzung angedeihen lassen in: Arbeitskreis Dokumentation, Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, Band I, Ortsberichte, München/Sindelfingen 1991, S. 114f. (Abk. LW I). Beer setzt sich hier mit der gesamten Frage auf den S. 113–126. intensiv als Augenzeuge auseinander.

9 Bei Wüscht, Beitrag, S. 136, schreibt Janko, er habe den Artikel nicht zur Durchsicht bekommen, in „Weg und Ende“ schreibt er, er könne sich nicht mehr erinnern, ob er den Artikel ausnahmsweise vorher vorgelegt bekommen habe, Vgl. a.a.O. S. 247.

10 Vgl. Wege und Ende, S. 247

11 Vgl. Beer, LW I, S. 117 und 124.

12 Beer, LW I, S. 116

13 Vgl. Wüscht, a.a.O., S. 136, auch 129.

14 Vgl. Beer, LWI, 122f.

15 Einen ausführlichen Bericht über die Kämpfe und Fluchtbewegungen um Betschkerek bringt J. Beer in LW I, S. 125f.

16 Die Kampfhandlungen im Banat sind im Buch von Sepp Janko, Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien, auf den

Seiten 249–288 ausführlich geschildert.

17 Vgl. Arbeitskreis Dokumentation, Leidensweg der Deutschen im kommunistischen Jugoslawien, Band I: Ortsberichte, Verlag Donauschw. Kulturstiftung, München 1991, S. 404–407, Abkürzung: LW; auch Adam Krämer, Die Evakuierung der Batschkadeutschen im Herbst 1944, in: Josef V. Senz (Red.), Ein Freundschafts- und Partnerschaftsbeispiel. Festschrift zum 70. Geburtstag von Friedrich Binder und Friedrich Kühbauch, Sindelfingen 1986, 90–95.

18 Janko, Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien, Graz-Stuttgart 1982, S. 287f.

19 Näheres dazu in LW I, bes. 404–407, und in den Ortsberichten der Batschka, ebenfalls in LW I, 367–618.

20 Ein sowjetisch-britischer Konflikt am Bosporus und eine entsprechende Blockierung der sowjetischen Kräfte im trakischen und jugoslawischen

Raum durch britische Kräfte. Vgl. LW I, S. 90

21 Vgl. LW I, S. 88

22 Vgl. LW I, 89. Nur die Amtswalter wurden eingesperrt.

23 Vgl. LW I, S. 90

24 LW I, S. 116f.

25 Josef Beer, Die Vorbereitungen zur Evakuierung der Deutschen aus dem serbischen Banat 1944, Donautalmagazin vom 1. Juli 1995. Eine ausführliche Darlegung der Missgeschicke, die bei der geplanten Evakuierung der Banater Schwaben auftraten, lieferte Josef Beer in LW I, 113–124, wobei auch die Gründe für die fehlende Bereitschaft der Banater zur Flucht aufgezählt werden., vgl. bes. 119f.

26 Janko, Weg und Ende, 255. Einer der gegenwärtig besten Historiker der Donauschwaben, Dr. Anton Scherer, hält die Ausführungen Jankos zwar als eine Rechtfertigung, sie klinge aber glaubwürdig. Vgl. dazu Anton Scherer (unter dem Pseudonym Michael Hottinger), Die Donauschwaben in Jugoslawien, in: Ernest Erker u.a., Der Weg in die neue Heimat. Die Volksdeutschen in der Steiermark, Graz-Stuttgart 1988, S. 134.

27 Janko, Weg und Ende, S. 253

28 Behrends wurde an Jugoslawien ausgeliefert und dort hingerichtet. Es wäre zu prüfen, ob Gerichtsprotokolle erhalten sind, die möglicherweise Aufschluss in dieser Frage geben könnten.

29 Vgl. Wüscht, Beitrag, S. 128.

30 Johann Wüscht, Beitrag, S. 132.

31 Vgl. Wüscht, Beitrag, S. 131f.

32 Einmal in seinem im Bundesarchiv vorliegenden und bei Wüscht verwendeten Bericht, dann in seinem Buch „Weg und Ende der deutschen Volksgruppe in Jugoslawien“ (Seiten 238–290).

33 Janko, Weg und Ende, S. 255

34 Janko, Weg und Ende, S. 288

35 Nikolaus Hefner/Franz Egger/Josef Braschel, Franztal 1916–1944 (Heimatbuch), Hrsg. Franztaler Ortsgemeinschaft, Salzburg 1984, S.191f.

36 Vgl. Wüscht, Beitrag, S. 119–122.

37 Sebastian Haffner, Anmerkungen zu Hitler, Fischer-TB, 21. Aufl., 2000, S. 179.

38 Wüscht, a.a.O. 139. Janko ähnlich in „Wege und Ende“, S. 291

39 Eine dem Verfasser dieser Zeilen mündlich zugegangene Mitteilung eines Landsmannes besagt, dass Janko in den kritischen Tagen in Betschkerek ihm gegenüber den Ernst der Lage heruntergespielt habe.

40 Vgl. LW I, 119f. Er führt 14 plausible Gründe für das Zuhausebleiben an.